19.02.26

Marie-Theres Brehm

15:30 bis 16:30 Uhr

Sicherheit wählen oder das Risiko eingehen? Und was macht eine Option überhaupt zur „riskanteren“?

Risikoentscheidungen, das heißt Entscheidungen unter Unsicherheit begegnen uns täglich - von Gesundheitsfragen bis zu Finanzentscheidungen. Der Stochastikunterricht kann einen wichtigen Beitrag leisten, Lernende auf solche Situationen vorzubereiten und Risikokompetenz zu fördern. Das Dissertationsprojekt „RisK-Design“ erkundet, wie man Risikokompetenz im Stochastikunterricht fördern kann. Zu diesem Zweck wurden die Lernprozesse der Schüler:innen in Bezug auf folgende Fragen untersucht:  Wie treffen Lernende Risikoentscheidungen und wie begründen sie diese? Welche Rolle spielen dabei Risikomaße wie der Erwartungswert und wie können Aufgaben so gestaltet werden, dass Lernende Risikokompetenz entwickeln können? Der Vortrag gibt Einblicke in eine Unterrichtseinheit zur Förderung von Risikokompetenz, die mittels Design-Based Research für Klasse 10 entwickelt, dort erprobt und beforscht wurde.

Im Vortrag wird zunächst ein schulbezogener Risikobegriff vorgestellt. Anschließend werden die theoretischen Grundlagen zur Risikokompetenz und zur sozialen Gestaltung des Unterrichts beschrieben und auf das methodische Vorgehen bezogen. Ausgangspunkt bildet die Gestaltung und empirische Untersuchung der Einführungsstunde, zu der typische Phänomene zu Risikoentscheidungen und deren Begründungen rekonstruiert wurden. Diese geben Einblicke in die Aktivierung von Risikokompetenz und die Risikowahrnehmung der Lernenden. Aus den Daten wurde ferner ein Modell gewonnen, das beschreibt, wie Lernende ihre Risikoentscheidungen begründen. Abschließend wird die Reichweite dieses Modells auf die weiteren Stunden der Unterrichtseinheit bezogen und diskutiert, und zwar im Hinblick auf seine mögliche Nutzung als empirisches Analyseinstrument sowie als pädagogisches Werkzeug für diagnostisches Lehrer:innenhandeln.

SR 1.067